Toleranzen und Passungen

Die Industriealisierung führte zur Systematisierung der Fertigungsprozesse. Die damit verbundenen Bestrebungen zur Vereinheitlichung und Austauschbarkeit von Bauteilen machten ein System notwendig, mit dem die Beschaffenheit, die Genauigkeit und die Form beschrieben werden konnte. Gerade heute gewinnt unter steigendem Kostendruck die wirtschaftliche Herstellung industrieller Güter mit festdefinierter Erzeugnisqualität zunehmend an Bedeutung. Kundenanforderungen an Qualität und Preis machty damit den sorgsamen Umgang mit Toleranzen erforderlich. Internationale Vereinbarungen zur Erzeugnis-, Baugruppen- und Einzelteilaustauschbarkeit sowie zum Aufbau von Qualitätssicherungssystemen, einschließlich deren Dokumentation sowie Zertifizierung auch im Sinne einer Produkthaftung, verlangen detaillierte Aussagen zum Toleranzverhalten. Um diesen genannten Bedingungen zu entsprechen, werden Grundkenntnisse zum Themen­ komplex "Toleranzen und Passungen" benötigt. Dabei sind die Organisationsform, der Automatisierungsgrad und auch der Grad der Informationsverarbeitung im jeweiligen Unternehmen zunächst von untergeordneter Bedeutung. Spezielles Grundwissen wird insbesondere von den technischen Fachkräften in den Bereichen Konstruktion, Fertigungs­ planung, Teilefertigung und Montage sowie Qualitätswesen verlangt. Aber auch in organisa­ torischen und wirtschaftlichen Bereichen, wie z.B. in der Markterkundung, bei der Vertrags­ anbahnung, der Servicetätigkeit sowie der Kundendienstarbeit wird die Bedeutung und Notwendigkeit von Grundkenntnissen zu diesem Themenkomplex erkannt. Dieses Buch stellt die erforderlichen Grundlagen für Facharbeiter, Techniker und Ingenieure zusammen.