Tote brauchen keine Bücher

Weert Pohl war kein Mensch, dem man nachtrauert. Wer ihn allerdings mit dem Bierkrug, Aufschrift: »In Ostfreesland ist am besten«, erschlagen hat, möchte man trotzdem wissen in dem kleinen Dorf Westermarsch. Auch Fürst Carl Edzard II. hat daran Interesse, denn der Fall beschert seinem kleinen Freistaat Ostfriesland politische Verwicklungen, die er überhaupt nicht brauchen kann. Was wäre, wenn Ostfriesland immer noch ein Fürstentum wäre? Eigenständig, mit der Bundesrepublik nur lose verbunden und mit einem Cirksena als Regenten? Viel anders als die real existierende Gegenwart wäre es nicht, so zeigt es Andreas Scheepker seinen Lesern. Mit feinem Gespür und subtilem Witz vermittelt er die Eigenarten von Land und Leuten.

Andreas Scheepker ist gebürtiger Ostfriese. 1963 wurde er in Hage geboren. Nach dem Abitur am Ulrichsgymnasium in Norden studierte er Evangelische Theologie und später noch Literatur­wissenschaft, Geschichte und Pädagogik. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Aurich, wo er als Schulpastor am Gymnasium Ulricianum unterrichtet. Außerdem arbeitet er als Studienleiter in der Arbeitsstelle für Ev. Religionspädagogik und ist dort vor allem für Fortbildungen zuständig. Scheepker hat mehrere Kriminalromane und Kurzgeschichten verfasst, die in Ostfriesland spielen. Dabei stehen oft Themen der ostfriesischen Geschichte im Hintergrund. Sein Kriminalroman Tote brauchen keine Bücher wurde für den Literaturpreis »Das neue Buch« 2004 nominiert.

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