Transferprozesse zwischen dem Alten Reich und Italien im 17. Jahrhundert

Ist die Annahme eines unilateralen kulturellen Transfers von Süd- nach Nordeuropa in der Frühen Neuzeit noch zu halten? Die Beiträge des interdisziplinären Bandes widersprechen diesem traditionellen Standpunkt und untersuchen die Dynamiken der Wissensproduktion und -zirkulation zwischen der italienischen Halbinsel und dem deutschsprachigen Raum im Verlauf des langen 17. Jahrhunderts. Sie hinterfragen etablierte Axiome und Paradigmen zur deutsch-italienischen Beziehungsgeschichte und zeigen: Die transalpinen Netzwerke in und zwischen den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen - Diplomatie, bildende Künste, Musik und Wissenschaft - waren äußerst komplex.

Sabina Brevaglieri, geb. 1970, promovierte in Florenz und arbeitet an namhaften Forschungsinstitutionen in Italien, Deutschland und Frankreich. Matthias Schnettger ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.