Translation und Exil (1933-1945) II

Übersetzen funktioniert nicht im luftleeren Raum. Es als Handlung in einem strukturierten Kontext sichtbar zu machen, ist das Ziel dieses Buches. Zu diesem weit gefassten Umfeld gehören Personen und vor allem kollektive Akteure - Verleger:innen, Rezensent:innen und Mäzen:innen, Verlage, Zeitschriften, soziale und politische Organisationen. Einzeln und gemeinsam bilden sie dynamische, interaktive und interdependente Netzwerke. Diese sind für das Übersetzen im Exil wesentlich, da sie die Produktion und Rezeption von Übersetzungen positiv wie negativ beeinflussen. Fehlen sie, verändern sich nicht allein die Arbeitsbedingungen, sondern ganze Biografien. Neu entstehende Netzwerke hingegen schaffen die Voraussetzungen zum Übersetzen. Wie gestalten sich nun die Arbeits- und Lebensbedingungen, Handlungs- und Publikationsgefüge, in denen Übersetzungen entstehen? Welche Rollen spielen sie für die Lebenswege und ästhetischen Werdegänge einzelner Übersetzer:innen im Exil? Antworten gibt es in diesem Buch.

Prof. Dr. Irene Weber Henking ist Professorin für Übersetzungswissenschaft an der Universität Lausanne (Schweiz), Leiterin des Centre de traduction littéraire (www.unil.ch/ctl) und Präsidentin des Prix lémanique de la traduction (www.prixlemanique.ch). Pino Dietiker ist Autor, Doktorand an der Section d'allemand der Universität Lausanne und Mitherausgeber von Büchern Paul Nizons, Carl Seeligs und Robert Walsers. Marina Rougemont ist Germanistin (MA) und forscht im Projekt Exil:Trans - Leben und Arbeit verfolgter Übersetzer:innen.