Transmediale Erzählanalyse von Erich Kästners "Pünktchen und Anton". Kinderroman, Verfilmung und Kinderoper

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Transmediale Erzählanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Ausarbeitung soll mit Hilfe einer transmedialen Erzählanalyse dargestellt werden, mit welchen spezifischen erzähltechnischen Mitteln die einzelnen Adaptionen von Kästners Kinderroman umgesetzt wurden und welche Ähnlichkeiten/Unterschiede in den drei Medien existieren. Daran anschließend sollen die dialogischen Realisierungen des Romans, des Films und der Kinderoper auf sprachliche Besonderheiten, sowohl quantitativ, als auch qualitativ überprüft werden, um so Aufschluss über bestimmte (dialogische) Charakteristika der einzelnen medialen Adaptionen zu geben. Erich Kästner selbst machte in der Einleitung seines Buches ¿Pünktchen und Anton¿ fol-genden Ausspruch: ¿Wenn ein kleiner Junge ein Stück Holz unterm Ofen vorholt und zu dem Holz ¿Hü!¿ sagt, dann ist es ein Pferd, ein richtiges lebendiges Pferd. Und wenn der große Bruder sich kopf-schüttelnd das Holz betrachtet und zu dem kleinen Jungen sagt: ¿Das ist ja gar kein Pferd, sondern du bist ein Esel¿, so ändert das nicht das Geringste daran. Und mit meiner Zeitungs-notiz war es ähnlich. Die anderen Leute dachten: Na ja, das ist eben eine Notiz von zwanzig Zeilen. Ich aber murmelte ¿Hokuspokus!¿ und da war¿s ein Buch.¿ So spricht sich Kästner ganz direkt dafür aus, dass es möglich ist, aus der kleinsten Idee kombiniert mit der eigenen Phantasie, aus einer einzigen Notiz ein ganzes Buch zu er-schaffen. Die Kunst eines erfolgreichen Autors besteht also darin, dass aus einer solch grundlegend einfachen Idee ein ganzes Werk entstehen kann. Manche dieser auf diese Weise entstandenen Werke sind in ihrem Stoff so beeindruckend und einflussreich, dass sie im Laufe der Zeit nicht nur einmal verwirklicht wer-den, sondern immer wieder auf verschiedenste Arten (neu) aufgegriffen oder abgewandelt werden, indem sie beispielsweise in mehreren unterschiedlichen Medien eine neue Um-setzung erfahren. Viele Romane bilden auch heutzutage noch Vorbilder für später entstehende Filme, Hörbücher, Theaterstücke oder sogar Opern. Kästner selbst konnte wahrscheinlich nicht ahnen, wie erfolgreich und bedeutend sein Kinderroman ¿Pünktchen und Anton¿ sein würde. Jedoch ist genau dieses Werk ein Beispiel dafür, dass eine (minimale) Idee Kästners Vorlage für mindestens zwei weitere mediale Adaptionen war. Auf der Basis des Originalromans entstanden ein Film und eine Kinderoper, (später sogar noch ein zweiter Film).