Transnationale Care-Arbeit rassismuskritisch betrachtet

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,7, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Pädagogik), Veranstaltung: päd223 Studienrichtung III Migrationspädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern gründet das Konzept der transnationalen Care-Arbeit auf Rassismen bzw. stärkt diese? Wer kennt das nicht: Pflegebedürftige Menschen, die von einer 24h-Pflegekraft aus beispielsweise Osteuropa in ihren eigenen vier Wänden betreut werden. Längst ist dies kein Einzelfall mehr, sondern scheint zu einem etablierten Modell zu mutieren. Dieser beschriebene Fall fällt unter anderem unter die Bezeichnung der sogenannten transnationalen Care-Arbeit. Care-Arbeit umfasst sorgende Tätigkeiten, und der Begriff transnational kennzeichnet hierbei, dass Menschen ihre Heimat verlassen, um anderswo, in der Regel in reicheren Ländern, diese Care-Arbeit zu leisten. Aus einer ökonomischen Perspektive finden sich gehäuft Stimmen die diese transnationale Care-Arbeit als eine win-win Situation bezeichnen, da die Care-Arbeiter*innen zum einen finanziell besser dastehen und durch ihre beachtenswerte Summe an Rücküberweisungen in ihr Heimatland eine Art Entwicklungshilfe darstellen. Zum anderen profitieren die Käufer*innen transnationaler Care-Arbeit von den günstigen und flexiblen Arbeitskräften die eine gute Alternative zum deutschen Pflegesystem bieten. Doch darf der Blickwinkel meiner Meinung nach keinesfalls ausschließlich auf dem ökonomischen zum erliegen kommen, denn transnationale Care-Arbeit ist ein Phänomen das in hohem Maße auf verschiedenen gesellschaftlich tief eingebetteten Konstruktionen basiert und diese auch gewissermaßen hervorbringt bzw. sichtbar macht. Meines Erachtens nach sind die Rassekonstruktion und die Geschlechterkonstruktion besonders schwerwiegend dabei, welche Formen die transnationale Care-Arbeit annimmt und hervorbringt. Daher soll hier der Fokus auf die rassismuskritische Perspektive gelegt werden, und die feministische Perspektive zusätzlich mit einbezogen werden. Aufgrund der offensichtlich prekär anmutenden Arbeitsbedingungen und Löhne von Care-Arbeiter*innen die aus dem Ausland kommen um in Deutschland tätig zu sein, lässt sich die Annahme formulieren, dass auch das Konzept der transnationalen Care-Arbeit an Rassekonstruktionen anschließt.

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