Trauer erleben bei Kindern und Jugendlichen

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 2,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vom Tod herbeigeführte Trauer gehört zu dem natürlichen Kreislauf des Lebens und sollte keinen spezielleren Status haben als andere Themen. Doch in unserer derzeitigen Gesellschaft empfinden die Menschen die Auseinandersetzung mit dem Tod als derart unangenehm, dass Tod, Sterben und Trauer stärker tabuisiert wird als Sexualität. Kaum jemand redet offen und direkt darüber. Mit der Verdrängung der Tatsachen wird allerdings der Umgang mit Trauer erschwert. Kinder und Jugendliche sollten aufgrund ihres jungen Alters kaum Berührungspunkte zu dieser Thematik aufweisen. Der Tod ist allerdings unausweichlich und kann plötzlich in das Leben eines jungen Menschen eintreffen und sie vor schweren Konfrontationen stellen. Unser Leben wird stetig von Verlusten begleitet, an denen wir seit der Geburt innerhalb unserer Entwicklung zunehmend wachsen. Zu den wohl tragischsten Verlusterfahrungen zählt der Tod der Eltern. Diese stellen Kinder aufgrund der Angewiesenheit vor eine zusammengebrochene Welt. Von circa deutschlandweit 8,35 Millionen Schülern sind bereits 800 Tausend gemeldete Kinder Halb- oder Vollwaisen. Das ergibt einen Wert rund 10 Prozent. Additiv dazu betrifft es jährlich ein Tausend weitere Schüler, die einen oder beide Eltern tödlich verlieren. Der Verlust durch Tod eines nahestehenden Menschen ist für niemanden leicht zu verkraften, doch sind Kinder und Jugendliche oftmals intensiver durch ihre Gefühle belastet. Solche Phasen können sie nicht alleine überwinden und benötigen daher besondere Aufmerksamkeit. Es wäre naheliegend, das Thema dem privaten Bereich der überlebenden Elternteile oder den anderen Familienangehörigen zu überlassen, da sie eine engere Beziehung zu den Kindern aufweisen. Neben der Tatsache, dass Eltern ihre Kinder von dem Thema Tod und Trauer verschonen wollen, sind sie selbst mit ihrer Trauer völlig überfordert und können den Bedürfnissen ihrer Kinder oftmals nicht gerecht werden. Wenn die familiären Bezugspersonen dazu nicht in der Lage sind, wer dann?

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