Trennung und Angst

Der südafrikanische Ministerpräsident Hendrik Verwoerd wird von vielen als 'Architekt der Apartheid' eingeschätzt. In Wirklichkeit lag seine Stärke vor allem darin, die Ideen anderer zur Rassentrennung in ein scheinbar kohärentes und logisches System zu bringen. Dabei war er keineswegs ein kolonialer Konservativer, sondern ein autoritärer Modernisierer, der Apartheid als zukunftweisendes Konzept verstand. In dieser Untersuchung wird erstmals Verwoerds akademische Karriere als promovierter Psychologe mit seiner politischen Laufbahn in Verbindung gebracht, wodurch die Kontinuitäten in seinem Denken sichtbar werden. Im Zentrum der Arbeit, die auf umfangreichen Archivstudien beruht, steht das politische Denken Verwoerds, das sich durch Rigidität und Inflexibilität auszeichnete. Der Psychologe wie der Rassenpolitiker hatte ein starkes Bedürfnis nach eindeutigen Zuordnungen, die er als 'logisch' konsistent zu präsentieren wusste. Darüber hinaus werden seine Versuche, Südafrika zu einer regionalen Großmacht zu entwickeln sowie die wachsende außenpolitische Isolation Südafrikas behandelt, die ihrerseits ein Resultat der Repression gegen politische Gegner und gegen die schwarze Bevölkerungsmehrheit war.

Christoph Marx, Universität Duisburg-Essen

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Trennung und Angst Christoph Marx

89,95 €*
Download
ePUB
Von Berlin nach Timbuktu Christoph Marx

23,99 €*
Download
PDF
Von Berlin nach Timbuktu Christoph Marx

23,99 €*
Download
PDF/ePUB
Mugabe Christoph Marx

12,99 €*