Treuhänderische Vermögensverwaltung nach russischem Recht

Im zweiten Teil des russischen Zivilgesetzbuches von 1996 ist eine ausführliche Regelung über die treuhänderische Vermögensverwaltung enthalten. Es handelt sich hierbei um einen neuen Vertragstyp, für den es bislang weder im zaristischen noch im sowjetischen Recht Vorbilder gab. Die Vorschriften zur treuhänderischen Vermögensverwaltung gehen zwar auf die Einführung des Rechtsinstituts des trust aus dem angloamerikanischen Rechtskreis durch einen Präsidialerlass von 1993 zurück, stellen jedoch zugleich eine bewusste Abkehr durch den Gesetzgeber von dieser im russischen Recht umstrittenen Rechtsfigur dar. Vladimir Primaczenko zeigt in seiner Abhandlung die Entwicklung der treuhänderischen Vermögensverwaltung in historischer und rechtsvergleichender Perspektive auf. Der Autor stellt die Grundstrukturen der Treuhandverwaltung dar und erläutert ihre Behandlung im Zwangsvollstreckungs-, Insolvenz- und Kollisionsrecht.

Geboren 1977; Studium der Rechtswissenschaft in Leipzig; 2009 Promotion; derzeit Rechtsreferendar am Hanseatischen OLG und Wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg.