Tristan und Tantris. Der Name als Identitätsstifter in 'Tristan und Isolde'

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistik), Veranstaltung: Deutsche Literatur des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Werk 'Tristan' von Gottfried von Straßburg, 1210 entstanden, ist ein Zeugnis mittelalterlicher Literatur. Zu dieser gibt es, wie bei Modernerer, verschiedene Zugänge der Interpretation. Einer ist die Frage nach der Identität des oder der Hauptprotagonisten. Diese lässt sich wiederum an verschiedenen Aspekten belegen und deuten. Der Name kann den Charakter der Figur zeichnen. Namen stellen somit eine 'Form von ergänzender Identifizierung' dar. Im Falle des Tristan in Gottfrieds von Straßburg Roman fällt auch dessen Namensgebung auf und gibt Anstoß zum Nachdenken. Ist der Name beziehungsweise sind die Namen dieser Romanfigur identitätsstiftend? Um diese Frage zu untersuchen, möchte ich zum Einen die im Namen innewohnende Traurigkeit Tristans belegen. Hierzu betrachte ich genealogische Aspekte, die Erziehung des Hauptprotagonisten durch Rual li Foitenant, verschiedene weitere Ereignisse im Leben Tristans und vor allem die unglückliche Liebe zu Isolde, welche im Tod beider endet. Zum Anderen ist die Bedeutung des Namens 'Tantris' in Verbindung zu Tristans Erlebnissen, anzuschauen. Sowohl die höfische Identität an sich und die erste Begegnung mit Isolde sind als Beispiele dafür angebracht. Weiterhin kann die Brautwerbung Tristans für Marke im Bezug auf die Fröhlichkeit und Verspieltheit, welche mit dem Namen 'Tantris' verbunden sind, gesehen werden. Als weiterer Nachweis folgt die Betrachtung weiterer Stationen im Leben Tristans. Schließlich sind 'Namensgebung und Namensgebrauch' der jeweiligen Formen in Bezug zu den Geschehnissen im Leben Tristans gesetzt und Rückschlüsse auf die Identität gezogen. Um den Namen als Faktor der Identitätsstiftung zu untersuchen, wird abschließend eine Deutung vorgenommen, welche sich auf den Grund Gottfrieds in der Verwendung bezieht.