Trost in der Literatur. Analyse der Trosttopoi in der 'Consolatio Philosophiae' des Philosophen Boethius

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Wegen 'ihrer unmittelbaren Relevanz für die Lebenspraxis' ist die Konsolationsliteratur seit dem Mittelalter bis in die heutige Zeit stets vertreten und offenbart damit eine Bedeutung für die Literaturwissenschaft, die häufig unterschätzt wird. Doch welche Arten von Trostargumenten gibt es überhaupt und haben sich diese im Laufe der Zeit verändert oder finden sich gängige Schemata, die sowohl im Mittelalter als auch in unserer heutigen Zeit Verwendung finden? Die These dieser Arbeit dazu lautet, dass sich trotz der verschiedenen Unterarten der Konsolationsliteratur und des verschiedenen Erlernens literarischen Schreibens die Trostargumente in ihrem Kern nicht verändert haben, da auch der Mensch in seinem Trostbedürfnis und seiner emotionalen Beschaffenheit gleich geblieben ist und daher heute wie auch im Mittelalter die gleichen Argumente eine tröstende Wirkung zeigen. Um diese These bestätigen oder falsifizieren zu können, wird die Consolatio Philsophiae des Philosophen Boethius in dieser Arbeit analysiert und anschließend mit unserem heutigen Trostverständnis verglichen. Dem Ausmaße dieser Arbeit geschuldet wird lediglich eine Analyse des Ersten der fünf Bücher der Consolatio Philosophiae vorgenommen und am Ende nur kurz auf das heutige Verständnis des Trostes anhand einiger modernerer Gedichte Bezug genommen. Um einen Überblick über diese Literaturform zu geben, wird zunächst die Trostbedürftigkeit des Menschen erläutert, da diese den Ursprung der Konsolationsliteratur darstellt und darauf folgend die Entwicklung der Konsolationsliteratur von der Antike bis zur Gegenwart sowie die verschiedenen Gattungen skizziert. Anschließend wird anhand dieses Überblicks Boethius' Consolatio in den zeitlichen und gattungsspezifischen Kontext eingeordnet, um sein Werk analysieren und schließlich mit dem moderneren Trostverständnis vergleichen zu können.