Tüten, Beutel, Tragetaschen

Wohl kaum jemand wird die ganz gewöhnlichen Alltagsdinge Tüten, Beutel, Tragetaschen als Stichwortgeber für eine historische Abhandlung erwarten. Und kaum jemand wird diese Alltagsdinge spontan zur Wirtschafts-, Sozial-, Industrie-, Politik-, Konsum-, Kultur- oder gar Literatur- und Kunstgeschichte in Beziehung setzen. Aus der Tütenfabrikation, 1853 in Deutschland begründet, ging in enger Verbindung zur gewerblichen Drucktechnik die Papierwaren/-Kartonagen-Industrie hervor. Daraus entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie mit einer umfangreichen und vielfältigen Produktpalette.
Die Urformen der Tüten und Beutel lassen sich bereits in den frühen erdgeschichtlichen Entwicklungsphasen der Tier- und Pflanzenwelt finden. Von Menschenhand gedrehte Tüten aus Pflanzenblättern sind so alt wie die Menschheit selbst. Tüten und Beutel erreichen ihre volle Bedeutung im System der Konsum-, Wohlstands-, Überfluss- und schließlich der Wegwerf-Gesellschaft des 20./21. Jahrhunderts. Über die chronologische Darstellung der Tüten-, Beutel- und Tragetaschenentwicklung wird der Wandel nachgezeichnet vom zentralen Problem der menschlichen Versorgung zum ebenso zentralen Problem der Müll- und Abfallentsorgung im Zeitalter der Plastiktüten und des Grünen Punktes.

Heinz Schmidt-Bachem, Jahrgang 1940. Gelernter Papierwarenhändler, Buchhändler. 1975 Studium der Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Hamburg. 2000 Promotion. Forschungsschwerpunkt: Geschichte der Papier, Pappe/Karton und Kunststoffe/Folien verarbeitenden Industrie.

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