Über das Schöpferische im Paranoischen Mechanismus

Mit Rückgriff auf Freuds paranoischen Mechanismus lässt sich an Texten von Ernst Bloch der Unterschied zwischen einem ausgearbeiteten Wahnsystem und einer nur partial wirksamen paranoischen Verwerfung herausarbeiten. Reißt ersteres am Ende alle Sublimierungen in den Abgrund, so kann das partial Verworfene eine eigene Form von Kreativität entwickeln. Die Verwerfung betrifft inhaltlich vor allem den Signifikant »Vater«; wenngleich im Denken gelöscht, verschafft sie sich Ausdruck teils als Bild, teils als Gestalt der äußeren Wirklichkeit und unterscheidet sich scheinbar in nichts von der äußeren Wirklichkeit. Aber der Affekt verrät ihre psychische Genese. Ernst Bloch hat dies kategorial seit 1918 als Noch-nicht-Bewusstes der Freud’schen Verdrängung entgegen gehalten, denn hier formiert sich etwas, das noch nie zuvor ausgedrückt werden konnte. Um seine Wirkweise schreibend zu vergegenwärtigen, sah er sich darüberhinaus gezwungen, dem neuen Inhalt auch eine neue Form zu geben; dann wich er aus dem philosophischkategorialen Denken auf das literarische Erzählen aus. – Auch Wolfgang Loch notiert das Auftauchen von etwas Neuem, aber er analysiert es im Rahmen des psychoanalytischen Prozesses.