Über die psychosozialen Folgen der Jugendarbeitslosigkeit

Inhaltsangabe:Einleitung: Jugendarbeitslosigkeit ist seit vielen Jahren ein großes gesellschaftliches Problem und ein breit diskutiertes Thema. Erziehungs- und Sozialisationsinstanzen bereiten jeden Menschen in der westlichen Welt von Anfang an auf die spätere Arbeit vor. Heute dürfte sich angesichts der verschlechterten Wirtschaftslage und damit der verringerten Ausbildungsplatz- und Arbeitsplatzkapazität der Konkurrenzdruck erhöht haben. Eltern fördern ihre Kinder immer früher in unterschiedlichsten Disziplinen, damit diese für den Arbeitsmarkt gut vorbereitet sind. Jedoch sind es nicht nur die Eltern, die ihre Kinder früh und best möglichst vorbereiten; auch sind es heute zunehmend die Jugendlichen selbst, die mit Blick auf bessere zukünftige Arbeitsmarktchancen ihr Leben planen. Vielfach wird darauf geachtet, wie sich dieses oder jenes im Lebenslauf macht und damit später verkaufen lässt. Nicht wenige Jugendliche gehen nicht zuletzt ins Ausland, weil Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse auf dem Arbeitsmarkt noch nie so gefragt waren. Seit Jahrzehnten expandiert die Bildung. Immer mehr Jugendliche streben das Abitur oder einen Hochschulabschluss an. Wer will da bezweifeln, dass dies nicht in erster Linie wegen der schlechten Arbeitsmarktlage geschieht? Viele streben, lernen und verfolgen von Anfang an das Ziel, später einen Beruf auszuüben und so pragmatisch wie die Jugend heute sein soll, hinterfragt sie dieses Ziel nicht einmal. Sie kommt vor lauter Anstrengungen dieses Ziel zu erreichen erst gar nicht dazu, möchte man meinen. Strebten nicht ganze Generationen zuvor und das heutige soziale Umfeld, die westliche Gesellschaft, immer noch unbeirrt nach Erwerbsarbeit? Die Jugendendlichen von heute wissen um die große Arbeitsmarktproblematik und jene, die mit genügend Ressourcen ausgestattet sind, und das dürften die meisten von ihnen sein, machen sich auf dieses Problem für sich persönlich in Angriff zu nehmen, indem sie sich anstrengen und Leistung zeigen. Dies schlägt sich in einer ausgeprägten Leistungsorientierung nieder. Sie müssen sich einfach anstrengen, wollen sie nicht auf der Strecke bleiben. Um in dieser angespannten Situation noch groß und breit über den Sinn von Erwerbsarbeit nachzudenken, bleiben kein Raum und keine Zeit. Was passiert nun aber, wenn dieser Jugend, für die die Erwerbsarbeit ungebrochen ungeheuer wichtig ist, der Zugang zu Ausbildungs- und Arbeitsplätzen verwehrt bleibt? Was geschieht in einem Menschen, dem [...]

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