Überlebt

Nur wenige Kinder überlebten die Todeslager der Nazis, und noch viel weniger konnten später über ihre Erlebnisse schreiben. Agnes Sassoon ist elf Jahre alt, als ihre Odyssee durch deutsche Konzentrationslager beginnt. In ihrem Buch erzählt sie die ergreifende Geschichte eines Mädchens, das wie durch ein Wunder Dachau und Bergen-Belsen überlebt hat, und von ihrem Aufbruch in ein neues Leben. Als Elfjährige wird Agnes Lichtschein, später: Agnes Sassoon, im November 1944 direkt aus der jüdischen Schule in Budapest heraus nach Dachau deportiert. Die Befreiung durch die Alliierten erlebt sie in Bergen-Belsen, oben auf einem Berg von Leichen, ein kleines Skelett nur noch, das darauf wartet, verbrannt zu werden. Eindringlich beschreibt sie den Alltag in den Konzentrationslagern und ihr typisches Emigrantenschicksal nach Kriegsende, die Zeit des Wiedereingewöhnens in ein normales Leben und die Organisation ihrer Einreise in das damalige Palästina. Es ist der Bericht einer Frau, die wie durch ein Wunder überlebt hat und der selbst die grausamsten Erlebnisse ihren Lebenswillen und den Willen zu Verständigung und Liebe nicht brechen konnten. 'So beschloss ich, viele Jahre, nachdem ich aus dieser Hölle befreit worden war, meine Geschichte zu erzählen. Ich möchte, dass die Menschen uns nicht als seelenlose Körper betrachten. Wir mögen wie lebendige Leichen ausgesehen haben, aber wir hatten immer noch Sinne, mit denen wir fühlten, und Gehirne, mit denen wir dachten.' Agnes Sassoon

Agnes Sassoon war eine der 133 Überlebenden, die an den Gedenkfeierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau im Mai 2015 teilnahmen. 1933 im tschechischen Vylok (heute Ukraine) als Agnes Lichtschein geboren, wurde sie als Elfjährige in das Konzentrationslager Dachau deportiert; später kam sie nach Bergen-Belsen, wo sie die Befreiung erlebte. Der britische Bürgermeister von Hannover nahm sie als seine Tochter auf, bis ihre Eltern sie fanden und sie nach Budapest, Prag und Bratislava zog. Später wurde sie Mitarbeiterin einer zionistischen Untergrundorganisation, die die Emigration europäischer Juden nach Israel unterstützte. 1950 wanderte sie nach Israel aus; später heiratete sie, bekam zwei Söhne und arbeitete als Journalistin. Bis zu ihrem Tod 2020 lebte sie in London. Die tiefe Überzeugung, dass der Holocaust nie vergessen werden möge, begleitete ihre lebenslange Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Großbritannien, Deutschland und Israel.

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Überlebt Agnes Sassoon

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