UN-gerecht: Die Doppelmoral im Umgang mit Libyen und Syrien

Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,3, Universität Hamburg (Department Philosophie und Geschichtswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der 17. Dezember 2010 stellt in Tunesien den Beginn des anhaltenden Aufbegehrens der Bevölkerung arabischer Staaten gegen ihre Despoten dar. Keine Truppen, sondern ein verzweifelter Gemüsehändler löste eine kaum für möglich gehaltene Dynamik aus. Angesichts der Armut und Korruption sah Mohammed Bouazizi im Alter von 26 Jahren keine andere Möglichkeit als den Suizid. Nachdem seine Waren konfisziert wurden, übergoss sich Bouazizi vor dem Rathaus mit Benzin und zündete sich an. Bouazizi erlag am 04.01.2011 seinen Verletzungen. Jene Verzweiflungstat steht sinnbildlich für die Lage der Freiheitsbewegung im arabischen Raum. Eingezwängt in despotische Systeme richtet sich die Wut der (vor allem jüngeren) Bürger nachhaltig gegen die Herrscher, koordiniert durch moderne Kommunikationsmittel - die sogenannte Facebook-Revolte war geboren. Infolge der Aufstände konnten u.a. die Herrscher in Ägypten und Tunesien gestürzt werden, begünstigt durch die Weigerung des Militärs, gegen die Bevölkerung vorzugehen. In Staaten wie Libyen und Syrien halten sich die Herrschenden gewaltsam an der Macht. Seit Februar 2011 begehren die Bürger Libyens vernehmbar gegen ihren Despoten Muammar al-Gaddafi auf. Aus einem Aufstand wurde ein Bürger- oder auch Befreiungskrieg, wobei das Gaddafi-Regime die verhältnismäßig gut ausgerüstete Luftwaffe nicht nur gegen die bewaffneten Rebellen, sondern auch willkürlich gegen friedliche Demonstranten einsetzte.

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