Uhlenbrook im Hamburger Norden ist das Nachkriegsrefugium von Arthur und Auguste Coburg und den anderen Alten: Ausgebombte, Flüchtlinge, Vertriebene, Aussiedler und Untergetauchte. Voller Hoffnung folgen Senta und Werner mit dem einjährigen Sohn Hanns aus der thüringischen Kleinstadt den Eltern. Sie erleben die Wohnungsnot in der zerstörten Stadt in bitterer Weise. Als Karl, Sentas erster Mann, 1955 aus russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrt, zieht Senta mit dem Jungen zu ihm nach Frischbrunn. Hanns verbringt alle Ferien bei den Großeltern. Seine Freunde sind die Enkelkinder der anderen Alten in Uhlenbrook: Sandy, Ties, Volkmar, Ole, Rosi und Peter Poppe. Seine Väter nennt er Uhlenbrookvater und Russenvater. Arthurs Begabungen verkümmern im Altonaer Elternhaus, trotz Intervention des Lehrers. Kindheit und Jugend sind trist und entbehrungsreich. Arthur träumt vom dem, was andere können. Und die Nazis öffnen ihm geschickt den Weg zu den Flugzeugen, machen ihn zum Spezialisten, geben ihm Anerkennung. Die Tugenden des Flugzeugprüfers, Hobbygenealogen und Pythagorasfreund sind Fleiß, Willensstärke und Verantwortungs-bewusstsein. Besessen bringt er seine Familienchronik voran, unterstützt von einem jüdischen Genealogen. Im Garten versinken Arthur und Hanns in hundert phantastische Geschichten. Dem Bau der City Nord haben die Alten in ihrem Uhlenbrooker Gartenidyll nur wenig entgegenzusetzen. Sie haben tiefe Wurzeln geschlagen, die unter großen Schmerzen herausgerissen werden.

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