'Bub, geh bloß nie zur Zeitung!', beschwört ihn die Großmutter, denn Zeitungen sind für sie des Teufels. Doch das Kind, das der Erzähler einmal war, verfällt dem Zaubermedium. In allen Umbrüchen der Zeiten und der Zeilen: von der kleinen 'Stadtpost' über die 'Landeszeitung', wo die Rezension als Hochamt gegen alle Anfechtungen des Zeitgeists zelebriert wird, bis hin zur 'Staatszeitung', wo die Mauern fallen, die Dämme brechen. Gerhard Stadelmaier, der legendäre Theaterkritiker der F.A.Z., weiß Bescheid, was im Inneren von Redaktionen passiert. Sein erster Roman, eine Art literarische Autobiographie, ist eine so wortgewaltige wie tragikomische Liebeserklärung an das, was Zeitung war und sein sollte.

Gerhard Stadelmaier, geboren 1950 in Stuttgart, war von 1989 bis 2015 im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für Theater und Theaterkritik zuständiger Redakteur. Bei Zsolnay sind erschienen: Parkett, Reise 6, Mitte. Meine Theatergeschichte (2010), Liebeserklärungen. Große Schauspieler, große Figuren (2012) und sein Roman Umbruch (2016).

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