Umsetzung des HACCP-Konzeptes in einem mittelständischen Lebensmittelunternehmen

Inhaltsangabe:Problemstellung: Der Verkehr von Lebensmitteln im europäischen Binnenmarkt setzt voraus, daß international einheitliche Hygienestandards in der Lebensmittelwirtschaft festgelegt werden. Dadurch wird sichergestellt, daß die Gesundheit des Verbrauchers durch den Konsum eines Lebensmittels unabhängig von dessen Herstellungsort nicht beeinträchtigt wird. Im Interesse des Verbraucherschutzes wurden deshalb einheitliche Hygienerichtlinien für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union entwickelt, die in der Richtlinie 93/43/EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über Lebensmittelhygiene festgehalten sind. Diese Richtlinie enthält allgemeine Hygienevorschriften für Lebensmittel auf jeder Stufe des Herstellens, Behandelns und Inverkehrbringens und regelt die Überprüfung und Einhaltung dieser Vorschriften. Eine Umsetzung dieser Richtlinie in nationales Recht durch eine bundeseinheitliche "Verordnung über Lebensmittelhygiene" (LMHV) hätte schon zum Ende 1995 erfolgen sollen. Nun soll nach dem Zeitplan des Bundesministeriums für Gesundheit die LMHV noch vor der Sommerpause 1997 veröffentlicht werden und innerhalb von sechs Monaten in Kraft treten. Die Lebensmittelunternehmen werden durch diese Verordnung verpflichtet, entsprechende Hygienevorschriften zu beachten und ein System zur Gefahrenbewertung, -identifizierung und -beherrschung analog den Grundsätzen des HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points)-Konzeptes umzusetzen. Betroffen sind hiervon alle Betriebe, die im Anschluß an die Urproduktion die Zubereitung, Herstellung, Verpackung, den Versand oder das Anbieten von Lebensmitteln vornehmen. Gang der Untersuchung: In dieser Arbeit wird an dem Beispiel eines Naturkosthersteller die Umsetzung eines HACCP-Konzeptes für einen mittelständischen Lebensmittelbetrieb aufgezeigt. Zunächst werden die theoretischen Grundlagen des Konzeptes entsprechend der Empfehlungen der Codex Alimentarius Kommission erläutert. Die zur Umsetzung des HACCP-Konzeptes in der Praxis empfohlenen sieben Schritte werden vorgestellt. Auf der Basis dieser Prinzipien wurde der Ist-Zustand des Unternehmens aufgenommen, analysiert und die sich daraus ergebenden kritischen Kontrollpunkte (CCP) festgelegt. In detaillierten CCP-Studien wurden Grenzwerte, vorbeugende Maßnahmen, Überwachungen, Korrekturmaßnahmen und Verantwortlichkeiten der CCP aufgezeigt. Die Entscheidungsgrundlagen sowie die Ergebnisse der CCP-Studien wurden als Entwurf für ein HACCP-Handbuch [¿]