Umstrittene Regierungsführung in Afghanistan

Seit 40 Jahren herrscht in Afghanistan Krieg. Bisher war die Frage der Machtverteilung, also die Definition der Hoheitsgebiete der einzelnen Elitefraktionen, nicht klar zu erkennen. Frangis Dadfar Spanta untersucht die unterschiedlichen Konfliktdynamiken, um dann Lösungsschritte für einen Friedensbildungsprozess vorzuschlagen. Anhand der unterschiedlichen Eliten aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Medien, Bildung und Religion zeichnet sie die Patronage-Klientel-Netzwerke nach. Eine Besonderheit der Studie bilden Interviews mit Ashraf Ghani, Hamid Karzai, Abdullah Abdullah, Atta Noor sowie mit einem Taliban-Repräsentanten. Die Untersuchung ist aufgrund seiner theoretischen und methodischen Herangehensweise sowohl für Politik- und Sozialwissenschaftler_innen als auch für Anthropolog_innen lesenswert.



Frangis Dadfar Spanta (Dr. phil.), geb. 1982, ist Friedens- und Konfliktforscherin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind hybride Friedensbildung, Interventionsforschung, Eliten- und Diasporaforschung. Sie hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin des »Good Governance Afghanistan-Projektes« an der Willy-Brandt-School of Public Policy, Universität Erfurt, gearbeitet.