Umweltpolitische Mündigkeit: Kompetenzorientierte Effekte umweltbildender Maßnahmen

Umweltpolitische Bildung zielt darauf ab, Schüler zu umweltverantwortlichem Handeln zu motivieren und zu befähigen. Fachkompetenz, Bewusstseinsausprägung, Urteilsfähigkeit und Handlungsorientierung werden in diesem Zusammenhang durch Kommunikations- und Bildungsprozesse entwickelt. Der damit verbundene Lernprozess vollzieht sich jedoch nur als freiwilliger Vorgang beim Lernenden, indem eigene Sinnstrukturen erzeugt werden. Daher spielt die dem Lerngegenstand beigemessene Relevanz eine außerordentlich wichtige Rolle. Sie resultiert aus dem Interesse am Lerngegenstand und der Verwertbarkeit des Gelernten im eigenen Alltag. Die gesellschaftliche Bedeutung umweltpolitischer Lernprozesse ist für die kommenden Generationen kaum zu unterschätzen, da die natürliche Umwelt zu den Existenzvoraussetzungen der Menschheit zählt. Entsprechend stellt sich die Frage, wie umweltpolitische Bildung möglichst effektiv gestaltet werden kann. Umfassende Fachkenntnisse auf dem Gebiet des Umweltschutzes bedingen singulär nicht zwangsläufig eine umweltbewusste Einstellung. Zwischen der Wertehaltung und dem Verhalten eines Individuums besteht ebenfalls kein zwingend kausaler Zusammenhang, da das Verhalten von vielen unterschiedlichen Faktoren bestimmt wird. So stellt sich die Frage, ob und wie Umweltbildung überhaupt Umweltverhalten beeinflussen kann. Hier bedarf es der Bestimmung der notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zu einem umweltverantwortlichen Verhalten führen. Dem bewussten Verhalten ist der willentliche Entschluss vorgeschaltet, der wiederum eine Beurteilung der Situation voraussetzt. Erst die Urteilskompetenz ermöglicht die notwendige, vorgelagerte Abwägung der verschiedenen Argumente. In Bezug auf das umweltverantwortliche Verhalten entspricht dies der umweltpolitischen Urteilskompetenz, die zu umweltpolitscher Mündigkeit führt.
Im Rahmen dieser Untersuchung soll anhand einer qualitativen empirischen Erhebung am Beispiel eines Workshops innerhalb der halbjährlich stattfindenden Schüleruni schools@university - Klima + Energie an der Freien Universität Berlin untersucht werden, welche kompetenzorientierten Effekte umweltbildende Maßnahmen am außerschulischen Lernort auf die umweltpolitische Mündigkeit teilnehmender Schulkinder haben.

Bianca Adami absolvierte ihr Studium der Politikwissenschaften, Geschichte und Erziehungswissenschaften mit Lehramtsoption an der Freien Universität Berlin (2005-2010) erfolgreich mit den Abschlüssen Bachelor of Arts (08/2008) und Master of Education (10/2010). Während ihres Masterstudiums arbeitete sie als studentische Mitarbeiterin im EU-geförderten Projekt Schools at University for Climate and Energy (SAUCE) am Forschungszentrum für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin. Um Studium und Projekt zu verbinden, untersuchte Bianca Adami in ihrer Masterarbeit kompetenzorientierte Effekte umweltbildender Maßnahmen auf die umweltpolitische Mündigkeit. Im Anschluss an ihr Studium war Bianca Adami weiter am Forschungszentrum für Umweltpolitik als wissenschaftliche Mitarbeiterin bis 08/2011 tätig. Zudem arbeitet sie an ihrer Dissertation zur empirischen Forschung in der politischen Bildung. Seit 09/2011 befindet sich Bianca Adami im Referendariat. Darüber hinaus ist sie in Ihrer Funktion als Personalratsmitglied der LehramtsanwärterInnen Mitglied im Ausschuss für Lehrerbildung in Berlin aktiv.

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