Unerledigte Geschichten

Unerledigt, das ist die Geschichte von Gepetto, der sich auf die Suche nach seinem Stiefvater Reso macht; unerledigt ist die Geschichte Resos, der illegal über die georgisch-abchasische Grenze nach Sochumi reist, um das Grab seiner Frau zu besuchen. Und unerledigt sind nicht zuletzt die vielen Geschichten von Freunden und Verwandten, die dem Krieg ihr Leben geopfert haben. Unmittelbar und ungefiltert erzählt der selbst aus seiner Heimatstadt vertriebene Gela Tschkwanawa vom Alltag im und nach dem Abchasien-Krieg.

Gela Tschkwanawa wurde 1967 in Sochumi (Abchasien) geboren. Nach Schulabschluss wurde er in die Armee eingezogen und kam zur Flieger- und Raketenabwehr in Leningrad. Nach dem Heeresdienst kehrte er nach Sochumi zurück und studierte Philologie. Noch vor Studienende begann der Abchasien-Krieg. Tschkwanawas Haus verbrannte, zusammen mit seinen Manuskripten. Er lebt heute als Vertriebener in Achalkalaki. Viele seiner Erzählungen erschienen in russischer Übersetzung in der St. Petersburger Literaturzeitschrift 'Newa' und in 'Kreschatiki'. Er ist in Georgien mit verschiedenen Literaturpreisen ausgezeichnet worden.