Ungerechtigkeit im Jugendstrafvollzug

Gefängnisse sind Institutionen, denen ungewöhnlich restriktive Handlungs- und Lebensbedingungen zu eigen sind: Neben der Bewältigung diverser (im-)materieller Entbehrungen sind Inhaftierte mit der Aufgabe konfrontiert, sich in hierarchische Macht- und Kommunikationsbeziehungen einzufügen. Unter solchen Bedingungen stellt sich für Gefangene alltäglich die Frage, ob die erfahrene Behandlung als legitim oder ungerecht einzuordnen ist. Auf der Basis von umfangreichem Interviewmaterial spürt die Studie aus einer biographischen Untersuchungsperspektive der Erfahrungsgebundenheit dieser Deutung nach.

Holger Schmidt, Jg. 1982, Dr. phil., ist akademischer Rat auf Zeit am Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit (ISEP) der Technischen Universität Dortmund. Promotion an der Universität Kassel (Fachbereich Humanwissenschaften) im Fach Soziologie sozialer Probleme. Studium der Sozialpsychologie-/Anthropologie und der Komparatistik an der Ruhr-Universität Bochum sowie der internationalen Kriminologie an der Universität Hamburg. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte sind abweichendes Verhalten, (Jugend)Kriminalität, Strafvollzug, soziale Differenzierungen und Ungleichheiten, Biographie- und Narrationsforschung.