Die landläufige Meinung sieht SM als eine brutale, diskriminierende Sex-Variante. Wir waren bis zu unseren 60er Jahren auch der Meinung, bis wir uns über unsere Wünsche und Vorstellungen ausgetauscht und den Versuch unternommen haben, in diese Szene abzutauchen. Wir wurden eines Besseren belehrt! Dieses Buch beschreibt unsere Erfahrungen mit unseren Wünschen und deren Realisierung. Wir mussten feststellen, dass SM sehr vielfältig ist und dass es - insbesondere unter Partnern - für beide Seiten sehr befriedigend sein kann, selbst im hohen Alter (wir sind jetzt in den 80ern). Diese Spiele miteinander, das Erraten der Wünsche des Anderen und das Ausloten der eigenen Grenzen und denen des Partners kann für beide Seiten sehr befriedigend sein, wenn man sich über die Bedingungen einig ist. Um feministische Einwürfe zu entkräften: Madame-E ist bei unseren Spielen der "aktive" Teil, d.h. die Domina (FemDom) und ich bin der "passive, devote und (manchmal) unterwürfige" Sklave, der beim Spielen ihr dienen und im Rahmen der festgelegten Grenzen alle ihre Wünsche erfüllen muss. Das funktioniert am besten, wenn es unter Partnern erfolgt; dann kennt man sich schon, erahnt die Wünsche und kann sich ohne Angst ganz auf das Spiel konzentrieren. Und vielleicht kann der männliche Partner sich überwinden und zugeben, dass er auch mal gerne dominiert werden möchte. Ob das im Schlaf- oder als Überraschung im Wohnzimmer passiert ist einerlei. Die Partnerin kann sich versuchsweise in eine "femme fatale" und Domina verwandeln; ein entsprechendes Outfit für "sie" ist gar nicht teuer: Strapse, Handschellen (es genügt auch ein Seidenschal oder die ausgezogenen Strümpfe) und ein Kochlöffel. Das macht manch müden Mann wieder munter und einsatzfähig. Die im Buch beschriebenen Szenen und Spielarten beinhalten keinen Sex, keine Brutalitäten und keine dauernden Verletzungen: Na ja, nicht ganz; Schmerz und Erziehung muß auch sein und Schläge z.B. hinterlassen nun mal Spuren. Aber wenn diese liebevoll erzeugt werden, nicht bleibend sind und der Geschlagene hinterher wieder liebevoll aufgenommen wird, ist das Teil und Sinn der Spiele. Die hier beschriebenen Szenen und Handlungen sollen insbesondere Paaren Anregungen geben, es doch auch einmal zu versuchen; beginnend damit, dass man sich getraut, mit seinem Partner darüber zu sprechen und sich gegenseitig über die Wünsche auszutauschen. Ihr werdet überrascht sein, wieviel davon in eurem Partner schlummert.

Wir sind beide in den 80ern und haben uns, nach längerer Partnerschaft, in unseren 60+ Jahren über unsere SM-Neigungen und -Wünsche ausgetauscht und uns zu ihnen bekannt. Seitdem führen wir ein ausgeglichenes "Normalleben", in dem der SM seinen Platz gefunden hat, ich (Madame-E) übernehme hierbei den aktiven Part (FemDom) und mein Partner (El Obstinado) den passiven Part (Sub) ein. Das funktioniert einwandfrei und hat (fast) keinen Einfluß auf unser Normalleben.