Unsterblichkeit

Im Zentrum dieses »bemerkenswerten Essays« (Jan Assmann) steht die Erhellung der ursprünglichen Bedeutung des Symbols Unsterblichkeit in der erfahrbaren Wirklichkeit. Voegelin führt darin die »Unsterblichkeitssymbolik bis zu ihrem Ursprung in der Erfahrung« zurück, um zu zeigen, »dass das Leben mehr ist als nur sterbliches Leben«. Wie sein gesamtes philosophisches Werk ist auch dieser Text eine Reaktion auf die von ihm empfundene geistige Krise der westlichen Welt. Er deutet darin die Prozesse, die die westliche Zivilisation in ihre geistige Krise geführt haben. Er skizziert sie als Sequenzen historisch aufeinanderfolgender Phasen des Niedergangs lebender existenzieller Spannung infolge eines doktrinär gewordenen Christentums und einer nicht minder doktrinären Metaphysik einen »Sekundärmodus der Wahrheit«. Er interpretiert den gegen dieses Surrogat ausgelösten Aufstand der aufklärerischen Denker, die den Blick auf die Realität noch mehr verstellten als das weiter bestehende doktrinäre Christentum, und schließlich die radikale Revolte gegen alle Spielarten von Doktrinen und die Rückkehr zur Realität des Lebens in existenzieller Spannung.

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