Unter Kameraleuten

Im Herbst 1925 - da ist das neue Medium Film gerade 30 Jahre alt - schließen sich die deutschen Kameraleute zu einer ersten berufsständigen Interessenvertretung zusammen. Sie spielen mit den Amerikanern in der ersten Liga der neuen Kunst und Filme wie Das Cabinet des Dr. Caligari, 1920, Der Golem, 1920 und Nosferatu, 1922 gehören zu den Klassikern des Stummfilms. Mit der Bildkunst der Kameraleute hat man sich schon anderweitig intensiv beschäftigt, aber wer waren diese Männer und später auch Frauen, die die Bilder schufen und welche Alltagsprobleme beschäftigten sie in ihrem Berufsleben? 100 Jahre sind seit der Gründung der ersten Interessenvertretung vergangen und einiges hat sich Dank der Verbandsarbeit für die Kameraleute in Deutschland wesentlich verbessert, hauptsächlich in der Frage der Urheberrechte. Andere Probleme des Berufslebens werden seit der Gründung des ersten Verbandes thematisiert und diskutiert und sind heute genauso aktuell wie damals. Der Autor - selbst Kameramann - wirft einen Blick auf 100 Jahre Verbandsgeschichte und beschreibt das Berufsleben mit seiner Kontinuität und mit seinen Brüchen, welche durch technische und wirtschaftliche Disruptionen verursacht wurden. Schließlich kommt er zu dem Schluss: Vieles ist so - zumindest ähnlich - schon einmal dagewesen. Vieles wiederholt sich und vieles hat sich auch nicht verändert und ist in seiner Problematik noch immer aktuell. Ein Fortschritt lässt sich nicht unbedingt erkennen.