Unter welchen Bedingungen entsteht eine Kriegs- und Gewaltökonomie? Das Beispiel Kolumbien

Fachbuch aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: 2,3, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Kriege werden seit Jahrtausenden aus den unterschiedlichsten Gründen und mit verschiedenen Methoden geführt. Es gab Kriege um Wohlstand und um Land, aus religiösen Gründen oder der Vergeltung. Krieg wurde als kurzfristiges Mittel zum Zweck gesehen. Tatsache ist aber, dass Kriege eines immer benötigten: Soldaten, Waffen, Ausrüstung und Verpflegung, zumindest, wenn man den materialistischen Aspekt betrachtet. Man kann das Ganze auch kürzer formulieren: Um Krieg führen zu können braucht man Geld. Die Frage ist nur, woher nimmt man dieses, oder um es ökonomisch auszudrücken, wie finanziert man Kriege ohne am Ende selbst finanziell ruiniert zu sein? Die 'gängigen' Finanzinstrumente zur Finanzierung sind eine stärkere Besteuerung der Bevölkerung, Kriegsanleihen und die Geldschöpfung. Aus Kriegsfinanzierungen entwickelten sich mehrfach ganze Kriegsökonomien, wo das Wirtschaften einzig und allein zur Kriegsführung ausgerichtet war. Historisches Beispiel für diese Entwicklung ist Deutschland im ersten und zweiten Weltkrieg. Es hat sich aber in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und mit dem Übergang in das neue Jahrtausend gezeigt, dass die Kriegsfinanzierung zunehmend 'andere' Wege geht, die sich anderer Faktoren bedienen als die herkömmlichen, oben geschilderten. Eingebettet in den Kontext der 'Neuen Kriege' ist von einer Ökonomisierung des Krieges stärker denn je die Rede. Doch was versteht man unter 'neuen' Kriegsökonomien und unter welchen Bedingungen entstehen diese? Dieser Frage widme ich mich in dieser Ausarbeitung. Die Analyse soll an dem Fallbeispiel Kolumbien durchgeführt werden.