Unternehmerische Interessenorganisation

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Soziologie der industriellen Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Kampf um das Kapital gelten heute Gewerkschaften sowie Arbeitgeberverbände als Sinnbilder der Interessenvertretung. Nach deutschem Recht sind sogar nur diese berechtigt, über Tarifverhandlungen und Arbeitskampf den Lohn der Arbeitnehmer auszuhandeln. Millionen von Erwerbstätigen profitieren also über eine Mitgliedschaft direkt und als Nicht-Mitglieder indirekt von deren Tätigkeit als Tarifvertragsparteien. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Akteure im Bereich der industriellen Beziehungen auf ein großes Forschungsinteresse stoßen. Auffällig ist jedoch die große Aufmerksamkeit für die Gewerkschaften. Dutzende wissenschaftliche Arbeiten und statistische Analysen haben den Aufbau, Mitgliederstrukturen, Funktionsweisen etc. bis ins kleinste Detail zerlegt. Dass dies bei den Arbeitgeberverbänden nicht in einem solchen Umfang geschehen ist, dürfte jedoch weniger an dem mangelnden Interesse der Wissenschaft liegen, als an der Verschwiegenheit der Arbeitgeberseite. Daten über Mitgliederzahlen werden schlicht zu diskret behandelt und auch ansonsten geben sich Arbeitgeber weitaus weniger offen als Gewerkschaften. Dennoch hat die Forschung auch im Bereich der unternehmerischen Interessenorganisation Fortschritte gemacht. Ziel dieser Arbeit soll es sein, aktuelle Erkenntnisse auf diesem Gebiet zusammenfassend darzustellen und anschließend kritisch zu bewerten. Dabei sollen die Ausführungen über die Geschichte der Verbandsbildung sowie die Säulen der Interessenvertretung in Deutschland einen allgemeinen Überblick zum Thema gewähren. Schwerpunkt dieser Arbeit bilden jedoch die Arbeitgeberverbände als klassische unternehmerische Interessenvertretung. Hier sollen nicht nur der Aufbau und die Aufgaben eingehend erläutert, sondern auch auf die einzelnen Verbandsorgane sowie die daraus resultierende Politikformulierung eingegangen werden. Des Weiteren von Interesse ist das tatsächliche Machtpotential der Arbeitgeberverbände. Empirische Daten sollen hierbei helfen, ein realistisches Bild vom tatsächlichen Einfluss auf die Höhe der Löhne zu zeichnen. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit, welches die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfasst, bewertet und Schlussfolgerungen daraus zieht.

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