Unterrichtskommunikation im Kontrast von Schulformen

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,5, Leuphana Universität Lüneburg (Institut für Deutsche Sprache, Literatur und ihre Didaktik), Veranstaltung: Abschlussarbeit Bachelor (Lehramt an Realschulen), Sprache: Deutsch, Abstract: Sprache ist die Basiskompetenz für jegliches Lernen und Verstehen von Welt. Die Wissensaneignung erfolgt im Verlauf des Heranwachsens über verschiedene Ebenen: Während in den ersten Lebensjahren eines Kindes primär die Eltern für das Lernen von Sprache und den Erwerb von Basiskompetenzen zuständig sind, übernimmt die Institution Schule aufgrund der Schulpflicht in Deutschland spätestens ab dem siebten Lebensjahr die bedeutende Aufgabe, das gesellschaftliche Gesamtwissen und Grundqualifizierungen für die persönliche und berufliche Zukunft zu vermitteln. Im Verlauf meines Studiums für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen mit dem Unterrichtsfach Deutsch hatte ich die Möglichkeit, Vorkenntnisse im Bereich der Analyse von Unterrichtskommunikation zu erwerben und erfasste, wie bedeutend eine erhöhte Sensibilisierung für den Gebrauch von Sprache innerhalb des Lehr-Lern-Diskurses ist. Aufgrund dessen habe ich mich entschieden, den Schwerpunkt meiner Arbeit auf die Analyse von Unterrichtskommunikation, einem Teilbereich der Gesprächsanalyse, zu legen. Lehrer müssen sich darüber bewusst sein, dass das gesprochene Wort im Unterricht das vorherrschende Medium zur Wissensvermittlung ist und eine enorme Tragweite hat. Die gesamten sprachlichen Handlungsmuster einer Lehrperson sind daher eng mit den Leistungen der Schüler verknüpft. Den Interaktionen innerhalb des Unterrichts sind dementsprechend auch die Möglichkeiten der Schüler zuzuordnen, vermitteltes Wissen zu erfassen, zu verstehen und mit eigenen Worten wiederzugeben, was zu einem Ausbau ihrer Sprachkompetenz führen soll. Betrachtet man die Ergebnisse des Pisa-Ergänzungstests 2006 für die beiden Schulformen Gymnasium und Hauptschule, werden gravierende Unterschiede hinsichtlich der erreichten Kompetenzstufen offenbar. Die vorliegende Arbeit verfolgt die Fragestellung, ob dies auch auf verschiedenartige Unterrichtskommunikation an diesen beiden Schulformen zurückzuführen ist. Anhand aufgezeichneter Stunden soll untersucht werden, ob an Gymnasien andere Merkmale des Sprachgebrauchs in der Unterrichtskommunikation als an Hauptschulen zu finden sind und mit welchen sprachlichen Mitteln der Transfer von Wissen erfolgt. Dies könnte einen Beitrag dazu leisten, die unterschiedlichen Pisa-Ergebnisse aufgrund der damit einhergehenden Erweiterung der kommunikativen Kompetenzen zu erklären.

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