Unterschiede der Leistungsfähigkeit im Sprungbereich von untrainierten und trainierten Schülerinnen und Schülern

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sport - Sportmedizin, Therapie, Ernährung, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät - Fachbereich Sportwissenschaften für Wirtschaftspädagogen), Sprache: Deutsch, Abstract: In unserer automatisierten, von Technologie überfluteten Welt - eine Welt, welche dieser Entwicklung eine übergeordnete Rolle zukommt lässt - scheint das körperliche Leistungsvermögen nur noch von geringer Bedeutung zu sein. Für die Bewältigung des Berufsalltags ist eine herausragende muskuläre Leistungsfähigkeit keine zwingende Voraussetzung mehr. Unser rapider technischer Fortschritt erlaubt uns, in wenigen Stunden fremde Länder zu erfliegen, Berggipfel ohne große muskuläre Beanspruchung zu erzwingen, die oberste Etage einer Skyline in Sekunden zu erreichen, sowie eine Strecke von A nach B schnellstmöglich zurückzulegen. Durch den allgemeinen Bewegungsmangel - vermindertes sich Bewegen, wie Gehen und Treppensteigen - welcher in den letzten Jahrzehnten aufgrund des technischen Wandels rasant voranschritt, sind die biologischen Gesetzmäßigkeiten vernachlässigt worden. Die adäquaten Reize für die Entwicklung und Erhaltung der Leistungsfähigkeit von Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel sowie die spezielle Leistungsfähigkeit der verschiedenen Muskelgruppen werden auf ein Minimum reduziert. Vor allem im Kindes- und Jugendalter ist es wichtig die heranreifenden Organe und die Muskulatur förderlich zu entwickeln, um als junger, erwachsener Mensch mit optimaler körperlicher und geistiger Ausstattung dem Leben entgegentreten zu können. Bleiben diese Kraftbeanspruchungen großer Muskelgruppen aufgrund des Bewegungsmangels über längere Zeit unterhalb einer bestimmten Reizschwelle, so entstehen Funktions- und Leistungsverluste (vgl. Hollmann/ Hettinger 2000, 7F). Neben dem technischen Wandel trägt die Situation des Sportunterrichtes im erheblichen Maße an der Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei. Der Beschluss der Bayerischen Staatsregierung im Jahr 1996 hat zur Folge, dass von zwei Stunden wöchentlichem Basissportunterricht und zwei Stunden differenzierter Sportunterricht nur 18 % an Hauptschulen, 9,5 %, an Realschulen, 32,5 % an Gymnasien und 77,5 % an Wirtschaftsschulen der vorgeschrieben Sollstunden abgehalten werden (Stand: Mai 1999). Weiterhin ist an berufsbildenden Schulen die Schulsportsituation äußerst bedenklich. Nur etwa eine Sportstunde ist in der Stundentafel pro Woche verankert welche nur zu 77,4 % abgehalten wird.[...]