Unterschiede in der Marktbearbeitung zwischen Québec und den anglophonen Provinzen Kanadas durch deutsche Unternehmen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 2,0, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gehört heute schon fast zum guten Ton in der Ökonomie, seinen Blick gen Osten zu richten. Mit Erstaunen verfolgt man die wirtschaftlichen und politischen Umbrüche, die sich in den osteuropäischen Staaten, China, Indien oder Vietnam in den letzten Jahren vollzogen haben. So kann sich auch der Autor der vorliegenden Arbeit nicht dieser Blickrichtung erwehren. Man blickt nach Osten. Jedoch nicht vom Standort eines Westeuropäers aus, sondern von dem eines Kanadiers. Und dieser sieht, wenn er über seine Erwartungen, Hoffnungen oder Sorgen gegenüber dem Osten spricht, nicht das weit entfernte Asien, sondern die - im ungünstigsten Fall - ebenfalls mehrere tausend Kilometer entfernte kanadische Provinz Québec. Sie ist spätestens seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts das Sorgenkind der Nation. Der Grund für diesen Umstand liegt in der Zweisprachigkeit Kanadas begründet. In Kanada wird Englisch und Französisch gesprochen, wobei sich allerdings beide Sprachen regional genau abgrenzen lassen. In der Provinz Québec spricht man Französisch, in den übrigen neun Provinzen überwiegend Englisch. Neben einer klaren Sprachgrenze ist das Besondere an dieser Situation, dass hinter beiden Sprachen auch unterschiedliche kulturelle Elemente zum Vorschein kommen, was die Frage aufwirft, ob sich das heutige Kanada aus zwei Kulturen, die parallel nebeneinander existieren, zusammensetzt. Diese Fragestellung ist aus der Sicht der beiden wirtschaftlichen Teilbereiche Marketing und internationales Management äußerst interessant. Denn sollte es sich in Kanada wirklich um zwei unterschiedliche Kulturen handeln, so müsste sich dies unweigerlich in irgendeiner Form auf die unternehmerische Tätigkeit auswirken, denn diese ist immer an einen Markt gebunden, der wiederum auf einer bestimmten Kultur fußt. Somit müssten Unterschiede im Handeln von Unternehmen vor allem im Bereich der Marktbearbeitung zutage treten. Für ein ausländisches Unternehmen, welches oft nur über ein begrenztes kulturelles Wissen verfügt, würde eine solche Konstellation überdies eine besondere Herausforderung darstellen. Es werden sowohl die augenblickliche Situation, d.h. die gegenwärtige unternehmerische Handhabung der besonderen kulturellen Umstände in Kanada empirisch nachgezeichnet als auch Möglichkeiten sinnvoller zukünftiger Marktbearbeitungspolitik umfangreich diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf deutsche Unternehmen.

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