Untersuchung eines Berichtes über die Blendung Bernhards von Italien durch Ludwig den Frommen. Quellenkritik

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 2,0, Universität des Saarlandes (Philosophische Fakultät I), Veranstaltung: Formen und Funktion von Gewalt im Spätmittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: In der heutigen Zeit wird das Mittelalter von der Masse der Bevölkerung als eine sehr grausame und gewalttätige Epoche angesehen, in der Krieg, Turniere und Fehden an der Tagesordnung waren. Dabei gab es nicht nur große Auseinandersetzungen mit riesigen Heeren. Vor allem zu der Zeit der riesigen Reiche der römischen Kaiser ab der Krönung Karls des Großen im Jahre 800 in Aachen mussten die Herrscher ständig um ihre Position fürchten. Wie man an der vorliegenden Quelle sehen kann, drohten den Kaisern nicht nur Gefahren durch Angriffe von außerhalb der Reichsgrenzen, auch innerhalb des Herrschaftsgebietes versuchten in regelmäßigen Abständen Verschwörer, meist sogar Verwandte der Kaiser, diese zu stürzen und deren Position einzunehmen oder ihre eigenen Rechte und Herrschaftsgebiete zu sichern oder zu vergrößern. Bei solchen Versuchen mussten die Kaiser natürlich reagieren und die Verräter bestrafen. Dabei kam es in den meisten Fällen zu drakonischen körperlichen Strafen bis hin zur Todesstrafe. Eine dieser körperlichen Strafen war die Blendung, das gewaltsame Entfernen der Sehkraft. Die folgende Quelle beschreibt ein gewaltsames Ereignis und deren Folgen, die unter anderem mithilfe moderner Gewalttheorien untersucht werden sollen.