Urbane Selbstorganisation. Versuch zur Reduktion von Komplexität in Großstädten durch klassische und innovative Bewältigungsstrategien

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mehr denn je scheinen sich Planer in der Wirtschaft, Forscher in der Wissenschaft und Entscheider in der Politik der hohen Bedeutung von Komplexität bewusst zu sein. Vom mikroskopisch kleinen Biosystem bis hin zu den Strukturen eines global agierenden Großkonzerns lassen sich komplexe Strukturen auffinden. Sind theoretische Analysen dieser Strukturen in der Wissenschaft seit etwa einem halben Jahrhundert Gang und Gebe, scheint ihre Handhabung in der Praxis heute innovativ und wichtiger als je zuvor. Dies trifft vor allem auf die Organisation und Gestaltung gesellschaftlicher Systeme zu: Zahlreiche Faktoren und die vielseitigen Einflussverhältnisse, die von diesen Faktoren ausgehen, kennzeichnen heute unsere soziale Umwelt und machen damit einen wesentlichen Teil unserer Lebensqualität aus. Zwischen vorliegender Infrastruktur, Gesetzen und Rahmenbedingungen auf der einen und den agierenden Akteuren auf der anderen Seite herrschen intensive Wechselbeziehungen, die letztlich die Komplexität sozialer Systeme ausmachen. Dabei gilt: Je mehr Faktoren vorliegen, desto höher ist die Zahl der reziproken Beziehungen zwischen ihnen - und desto höher ist auch die Komplexität eines Systems einzuschätzen. Großstädte zeichnen sich durch gerade diese Eigenschaft aus und bilden mit ihren zahlreichen beweglichen Faktoren eine höchst komplexe Umwelt. Einzelne Ereignisse treffen hier auf kontinuierliche Tendenzen und unerwartete Entwicklungen, eigenständig handelnde Akteure auf Infrastrukturen, die sich ebenfalls stetig erweitern oder verändern. Handlungen und Entwicklungen sind wiederum von einem komplexen System aus kulturellen Normen, ethischen Prinzipien, selbstbezogenen, etwa ökonomischen, Interessen und anderen Motiven geprägt. Die Folge der komplizierten Verflechtungen zwischen diesen zahlreichen Einflussfaktoren ist eine so genannte nicht-lineare Dynamik, die unvorhersehbare Gefahren für das komplexe System Stadt bürgen kann. Aus eben diesem Grunde bemühen sich Planer und Verwalter der Stadt auf verschiedene Weise darum, die Komplexität und den willkürlichen Verlauf ihrer Konsequenzen in Großstädten zu kontrollieren. Diese Arbeit stellt einen Versuch der Analyse aktueller Bewältigungsstrategien des komplexen Systems Großstadt dar. Hierzu sollen zunächst die wesentlichen Spuren von Komplexität in der Stadt herausgestellt werden, um im Anschluss die daraus resultierenden Probleme vor allem am Beispiel von Mobilität in Großstädten zu verdeutlichen.

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