Urteilsbildung und Wahrnehmung als automatische oder kontrollierbare Prozesse? Soziale Kognition im Alltag und in der Schule

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1.3, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Frage, ob wir unseren kognitiven Verarbeitungsschwächen gänzlich ausgeliefert sind oder ob wir unter bestimmten Umständen - durch mehr Aufwand und Überlegung - Kontrolle über unsere Urteilsbildung und Wahrnehmung erlangen können. Die Art, wie wir denken, wirkt sich auf unser Sozialleben aus. Genauso beeinflusst auch die soziale Welt unser Denken. Soziale Kognitionen, die gewissermaßen als Schemata für unsere Wahrnehmung fungieren, helfen uns bei der schnellen Einordnung der unzähligen Umweltreize. Sie können uns aber auch zu Fehlinterpretationen verleiten. Denn Prozesse und Urteile laufen oft sehr schnell und automatisiert ab. Zunächst werden einige Begriffsbestimmungen vorgenommen, grundlegende Prozesse der Wahrnehmung beschrieben und soziale Kognition aus genetischer und kultureller Perspektive betrachtet. Der Hauptteil beschäftigt sich dann zunächst mit sozialer Kognition als automatischer Prozess, wobei hier insbesondere auf die Begriffe Kategorisierung, Schemata und Stereotype eingegangen wird, die wiederum die Grundlage für die nachfolgenden Ausführungen sind. Abschließend rückt der kontrollierte Verarbeitungsprozess in den Fokus. Bemerkenswert ist, dass sich nicht nur die Sozialpsychologie mit dem Phänomen der sozialen Kognition beschäftigt, sondern auch die moderne kognitive Neurowissenschaft. Insbesondere in klinischer Hinsicht lassen sich hierbei psychische Erkrankungen als Störungen sozial kognitiver Fähigkeiten besser verstehen.

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