Utopien der Gegenwartskunst

Das Verhältnis von Kunst und Utopie ist nicht nur von zentraler Bedeutung für das Verständnis der Gegenwartskunst, sondern auch für ihre Differenz zur Kunst und Ästhetik der Moderne. Im Durchgang durch gegenwärtige Strömungen der künstlerischen Historiografien, der partizipatorischen und kollaborativen Kunstpraxis sowie Formen des künstlerischen Aktivismus zeigt Sebastian Mühl auf, dass die Auseinandersetzungen um das Erbe des utopischen Denkens maßgeblich für eine politische und ästhetische Neuorientierung der Kunst nach 1989 erscheinen und dass die Gegenwartskunst den emanzipatorischen Impulsen des modernen utopischen Denkens durch eine Kritik an dessen problematischen Aspekten die Treue hält.



Sebastian Mühl, geb. 1981, ist Postdoktorand am Forschungs- und Lehrbereich Visuelle Kultur an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Der Kunstwissenschaftler und Künstler promovierte an der Hochschule für Gestaltung Offenbach bei Juliane Rebentisch. Seine Interessen gelten den politischen Dimensionen künstlerischer Praxis, der zeitgenössischen Modernerezeption sowie postkinematografischen Erzählformen in der Gegenwartskunst.