Menschen mit jüdischem Vater und nichtjüdischer Mutter sind nach geltender Überzeugung fast aller jüdischen Gemeinden - nach der Halacha - keine Jüdinnen und Juden. Sie haben eine doppelte Identität, mit der sie mehr oder weniger zufrieden sind. Die vaterjüdischen Geschichten des Buches bringen das Dilemma oder das Glück einer hybriden Identität auf den Punkt. Es geht um Menschen mit jüdischen und nichtjüdischen Wurzeln, die sich mit Chuzpe, Selbstbewusstsein, Stolz, aber auch mit Bedauern und Zerrissenheit mit dieser Herkunft und ihren Folgen auseinandersetzen. Erzählt wird die subjektive Sicht der Autorinnen auf die eigene Doppeltheit - oder Halbheit -, meist anekdotisch, humorvoll, mit gewitzter Distanz. Es berichten Betroffene aus verschiedenen Generationen, deren Väter in Konzentrationslagern, Israel, England oder untergetaucht in Deutschland überlebt haben oder auch erst nach dem Krieg geboren sind.

Ionka Senger ist Diplom-Soziologin, Coach, Organisationsentwicklerin und Supervisorin in Frankfurt am Main. Sie hat einen jüdischen Vater - Valentin Senger, Autor u. a. von 'Kaiserhofstraße 12', einem autobiografischen Roman über sein Überleben in der Nazizeit - und eine Mutter, die keine Jüdin ist. Sie ist Mitgründerin von patrilinearen Gruppen, die sich mit ihrer doppelten Identität beschäftigen.

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