Varietätenlinguistik des Altitalienischen: Toskanisch

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: +2, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Romanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Anfänge des Italienischen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird der toskanische Dialekt sprachwissenschaftlich betrachtet und seine Geschichte sowie die literarische und sprachliche Entwicklung analysiert. Dabei wird besonders auf die Vorbildfunktion des Toskanischen für eine italienische Einheitssprache eingegangen. Ein kurzer Auszug: Das Italienische ist heute die Muttersprache von etwa 55 Mio. Menschen in Italien, der Schweiz, Korsika, Istrien und Monaco. Es lässt sich innerhalb Italiens geographisch und sprachlich in drei Gruppen unterteilen: die norditalienischen Dialekte der Regionen Piemont, Lombardei, Emilia, Romagna, Ligurien und Venetien, die Dialekte Süditaliens unterhalb Roms und die zentralitalienischen Dialekte, zu denen auch die Varietäten Korsikas und der Toskana gehören. Die Einführung einer standardisierten italienischen Schriftsprache wurde erstmals im 15. und 16. Jahrhundert in der Questione della lingua diskutiert und führte zu heftigen Auseinandersetzungen. Den entscheidenden Ausschlag für eine einheitliche italienische Literatursprache gab unter anderem das 1612 erschienene Wörterbuch der Accademia della Crusca. Doch eine gesprochene nationale Einheitssprache wurde erst im 19.Jahrundert mit Alessandro Manzoni und der Konstituierung eines Einheitsstaates möglich. Warum aber gerade das Florentinische zum Vorbild, oder besser gesagt zur Grundlage dieser Nationalsprache wurde, soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden. Die typischsten Kennzeichen des heutigen Italienischen sind Wortstämme und Formen des Vulgär-Latein, wie sie heute vor allem im Toskanischen noch zu finden sind und wie ich in einem späteren Kapitel zeigen werden.

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