Vater und Sohn unterwegs

Heðin Brús »Vater und Sohn unterwegs« ist ein Glanzstück der nordischen Literatur, es ist einer der ersten Romane, in dem die färöische Sprache, die zuvor dem ländlichen Alltag und den traditionellen Volksliedern vorbehalten war, zur Literatur wurde. Heðin Brú erzählt mit feinem, liebevollem Humor vom Leben auf den windumbrausten, baumlosen und vom schaumigen Meer umspülten Färöer Inseln, er berichtet vom entbehrungsreichen Alltag zwischen Walfang, Torfstechen und Treibholz sammeln. Ketil, ein kauziger färöischer Fischer, ersteigert bei einer Auktion nach einem ertragreichen Walfang ein für ihn zu großes und zu teures Stück Walfleisch. Als er erfährt, dass er es bis zum Ende des Jahres abbezahlen muss, lässt er nichts unversucht, um das nötige Geld aufzutreiben. Sein Ehrgefühl erlaubt es ihm nicht, mit Schulden zu leben. Das jüngste seiner elf Kinder und das letzte, das noch mit in seinem Haus lebt, sein Sohn Kalvur, begleitet ihn bei den Unternehmungen. Heðin Brú erzählt von dem alternden Fischer, dessen Alltag von seiner Arbeit und dem Wetter geprägt ist, dessen Schicksal jedoch weit über die abgelegenen Färöer Inseln hinausweist. Ketil muss sich eingestehen, dass die Generation seiner Söhne und Töchter mit dem Einzug von moderner Technik und Arbeitsweisen nicht mehr auf die Erfahrung und die Kenntnisse der Alten angewiesen ist und ihren eigenen Weg beschreitet. Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten, doch in der Literatur können die vergangenen Zeiten festgehalten und für künftige Generationen bewahrt werden.