Verändertes Sozialverhalten im Unterricht

Lehrerinnen und Lehrer müssen sich aufgrund des raschen gesellschaftlichen Wandels jederzeit neu auf veränderte Gegebenheiten im Schullalltag einstellen. Im Elternhaus wird zunehmend weniger Erziehungsarbeit geleistet, sodass sie zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben immer häufiger mit problematischen Erziehungsaufgaben konfrontiert werden. In den letzten Jahren ist zudem ein fortschreitender Autoritätsverlust der Schule beobachtbar. Vermehrt wird die Praxisferne der Lehrerausbildung an den Universitäten beanstandet. Referendare wissen oft nicht, wie sie sich in kritischen Unterrichtssituationen verhalten sollen und auch Lehrkräfte, die schon seit Jahren im Berufsleben stehen, haben Probleme im Umgang mit sozialabweichenden Schülerverhalten. Trainingsverfahren zur Stärkung der sozialen Lehrerkompetenz bieten entsprechende Hilfestellung. Die beobachtbaren Folgen für Lehrkräfte, die mit dem „Konstanzer-Trainingsmodell (KTM)-kompakt“ an der Universität Bayreuth gearbeitet haben, sind: ein höheres Maß an Selbstsicherheit um eine größere Zufriedenheit hinsichtlich des eigenen Umgangs mit Unterrichtskonflikten die Verfügbarkeit von Strategien, aggressive oder störende Verhaltensweisen von Schülern und eigene Reaktionen darauf zu analysieren und gegebenenfalls zu verändern der Austausch mit Partner in freundschaftlicher und sachlicher Atmosphäre die Existenz einer Keimzelle der Teamorientierung im Kollegium durch Tandems und die Loslösung aus Einzelkämpferrolle der einzelnen Lehrkraft und Öffnung nach außen.