Verdichtungsräume. 'Defensible Space' und 'Gated Communities' als kriminalitätsverhütende Maßnahmen in den USA

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1.3, Humboldt-Universität zu Berlin (Geographisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Kriminalität und Verbrechensbekämpfung sind Herausforderungen, denen besonders in den multikulturellen USA viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Soziale Ungerechtigkeit, Rassendisparitäten und viele weitere Probleme sorgen für eine hohe Zahl an Gewaltvergehen. Daraus resultierten spektakuläre Versuche und Projekte zur Verbrechensbekämpfung und Kriminalitätsprävention. Der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Sicherheit wird durch die gesteigerte Nachfrage nach geschützten sicheren Wohnkomplexen, den sogenannten Gated Communities, ersichtlich (KOFFNER 2006, 18-19). Aber auch der Fakt, dass immer mehr staatliche Siedlungsgestaltungsprojekte zur Bekämpfung von Kriminalität durchgeführt werden, bestätigt die Angst der Bevölkerung. In dieser Arbeit möchte ich auf zwei allgegenwärtige Ansätze zur Verbrechensbekämpfung näher eingehen. Zum einen die Defensible Space Theorie, die den Focus auf die Stadtplanung und die Baugestaltung zur präventiven Kriminalitätsbekämpfung legt und zum anderen die Siedlungsprojekte nach dem Leitbild der Gated Communities. Beide Ansätze finden in allen größeren Städten oder Ballungsräumen dieser Welt Verwendung. Dabei stellt sich die Frage, wie sich die Maßnahmen dieser beiden Ansätze auf die Kriminalität auswirken, ob sie Verbrechen wirksam unterbinden können oder ob es letztendlich mehr Schein als Sein ist. In der vorliegenden Arbeit wird auf die beiden Theorien detaillierter eingegangen und anhand einiger empirischer Studien kritisch diskutiert. Zuerst soll ein kurzer Einblick zur ökonomischen Theorie und welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen gegeben werden. Nachfolgend wird der von Oscar Newman (1996) entwickelte Defensible Space Ansatz im Kapitel 2 näher erläutert, wie er ihn entwickelte und auf welchen Beobachtungen er seine Theorie stützt. Das darauffolgende Kapitel 3 beschäftigt sich mit der kriminalitätsverhütenden Siedlungsgestaltung der Gated Communities. Diesem eher deskriptiven Teil der Arbeit gliedert sich im letzten Abschnitt eine kritische Auseinandersetzung mit beiden Ansätzen an. [...] Zum Schluss wird eine kurze Zusammenfassung und Wertung der beiden Ansätze gegeben. Der nachfolgende Text versucht zumindest in Ansätzen aufzuzeigen, was Schein und was Wirklichkeit bei diesen beiden Verbrechensbekämpfungsstrategien ist.