Verdrängung und Ausschließung in den deutschen Innenstädten

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,7, Technische Universität Darmstadt, Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Es ist nun einmal so, dass dort, wo Müll ist, Ratten sind, und dass dort, wo Verwahrlosung herrscht, Gesindel ist. Das muss in der Stadt beseitigt werden¿ (Der Spiegel 24/1997 zit.n. Voelker 2001: 224). Diese Aussage des ehemaligen CDUFraktionsvorsitzenden des Berliner Abgeordnetenhaus Klaus Landowsky, ist bezeichnend für die politische und öffentliche Denkrichtung in den letzten Jahren. Die Thematik der Sicherheit in Städten ist zu einem ständiger Dauerbrenner in den Medien und der Politik geworden. Besonders die städtische Bevölkerung lässt sich davon verunsichern und die Kriminalitätsfurcht steigt. Problematisch scheint daran zu sein, dass dieser ¿Sicherheitswahn¿ eng mit der Ausgrenzung bestimmter Teile der Bevölkerung verbunden ist. Unerwünschte Personengruppen sollen aus den ¿attraktiven¿ Innenstädten verbannt werden, da sie als ein Störfaktor betrachtet werden, der die laufenden Geschäfte negativ beeinflusst. Konsequenz ist die zunehmende Privatisierung von öffentlichem Raum und die verstärkte Kontrolle u.a. durch private Sicherheitsdienste. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie es zu solchen Ausgrenzungen im innenstädtischen Bereich kommt, welche Personengruppen davon betroffen sind und welches Interesse dahinter steckt. Dabei sollen im Besonderen die Grundlagen und die Maßnahmen diskutiert werden, die als Legitimation für die Ausgrenzung gelten. Nicht selten wird sich dabei auf die Broken-Windows Theorie von Wilson und Kelling bezogen, die in New York und der Zero-Tolerance Strategie umgesetzt wurde. Welchen Einfluss die Theorie auf die deutsche Sicherheitspolitik hat, ist ein weitere Aspekt, der im Folgenden geklärt wird. Die Arbeit ist wie folgt gegliedert: Zunächst werde ich den Sicherheitsdiskurs in der BRD beschreiben und die damit verbundenen räumlichen Kontrollmaßnahmen. Viedeoüberwachung und Platzverweise gehören u.a. zu den neuen Verdrängungsstrategien. Des weiteren geht es um den öffentlichen Raum im Allgemeinen, d.h. ob er im wörtlichen Sinn tatsächlich öffentlich ist oder ob es Einschränkungen gibt. Im Hauptteil wird der soziale Ausschluss anhand der Interessen von Politik und der Wirtschaft im innerstädtischen Raum thematisiert und gezeigt, wie dieser durch die Polizei und vor allem private Sicherheitsdienste in die Praxis umgesetzt wird. Zuletzt werden die Probleme thematisiert, die durch die Ausgrenzungen entstehen. [...]

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