"Verfall" von Georg Trakl

Essay aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Essay widmet sich der tiefgehenden Analyse des expressionistischen Gedichts "Verfall" von Georg Trakl. Der Frühexpressionismus, geprägt von turbulenten gesellschaftlichen Veränderungen und einem intensiven künstlerischen Aufbruch, wird in Trakls Werk besonders eindringlich erfahrbar. Das Gedicht "Verfall" dient dabei als exemplarischer Ausgangspunkt für eine umfassende werkimmanente und literaturgeschichtliche Betrachtung. Im Zentrum der Untersuchung steht die Wechselwirkung zwischen Form und Inhalt, die im expressionistischen Schaffen eine herausragende Rolle einnimmt. Dabei wird besonders auf die quartettenartige Struktur des Gedichts eingegangen, die sich mit den eskapistischen Fluchtversuchen und der heraufziehenden Bedrohung in den Terzetten korrespondiert. Diese Analyse zielt darauf ab, die besondere Intention Trakls in der Gestaltung seines Gedichts zu erfassen und die Ausdruckskraft der gewählten Form zu beleuchten. Darüber hinaus werden im Essay Bezüge zu zeitgenössischen gesellschaftlichen Entwicklungen und deren Relevanz für das Verständnis von Trakls Werk hergestellt. Die Zitate von Kurt Pinthus am Anfang verdeutlichen dabei die Aktualität expressionistischer Themen und den Dialog zwischen den Erfahrungen des frühen 20. Jahrhunderts und den Herausforderungen der heutigen Zeit. Abschließend sollen im Ausblick einige Deutungsimpulse gesetzt werden, um das Verständnis von Trakls "Verfall" über die werkimmanente Analyse hinaus zu vertiefen. Durch die Verknüpfung von formal-tektonischen Aspekten, inhaltlich-motivischen Elementen und sprachlich-stilistischen Merkmalen bietet dieser Essay eine ganzheitliche Annäherung an Trakls expressionistisches Schaffen.