Vergessen, was Eltern sind

Diese Studie setzt sich kritisch mit dem Phänomen der sogenannten Väterliteratur auseinander. Aus den durchaus erfolgreichen autobiographischen »Väter-Büchern«, die zumeist in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts erschienen sind, lesen viele Literaturwissenschaftler »Kritik am Vater als dem symbolischen Vertreter der Macht und des Gesetzes«. Das Aufkommen dieses angeblich neuen Genres gilt gemeinhin als Begleiterscheinung der sogenannten neuen Subjektivität. Die Frage, inwiefern solche Begriffe und Konstrukte haltbar und anschlussfähig sind, wird in der Arbeit zentral behandelt. Dabei wird das Konzept einer »Väterliteratur« auf der Basis ausführlicher Textanalysen und einer kritischen Aufarbeitung der bisherigen Forschung zum Thema grundsätzlich in Zweifel gezogen.

Dr. Julian Reidy studierte von 2005 bis 2010 Germanistik und Anglistik an der Universität Bern. 2011 wurde er mit einer Arbeit zur »Väterliteratur« promoviert und ist momentan als Postdoktorand an der Universität Genf angestellt.

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