Verhalten eines Flussdammes unter wiederholter Hochwasserbelastung

Die Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte haben die Grenzen des Hochwasserschutzes deutlich ans Licht gebracht. Die Analyse der Auswirkungen von Klimaänderungen lässt zudem eine Erhöhung des Hochwasserrisikos befürchten. Viele Flussdämme als wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes stammen aus dem 19. Jahrhundert und entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Der Handlungsbedarf ist gross und es müssen Prioritäten entsprechend dem Gefährdungspotenzial gesetzt werden. In dieser Hinsicht sind zusätzliche Kenntnisse vom Verhalten der Flussdämme unter wiederholter Hochwasserbelastung und wechselnder Witterung notwendig. Die Reaktion eines Flussdammes auf Wasserspiegelschwankungen und Witterungseinflüsse ist ein komplexer transienter Prozess an einem nicht gesättigten Bauwerk, der nur mit Hilfe der ungesättigten Bodenmechanik rechnerisch erfasst werden kann. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde deshalb ein Feldversuch durchgeführt, einerseits um die Dammreaktion auf die Beanspruchungen durch wiederholte Hochwasserbelastung und wechselnder Witterung zu erfassen und anderseits um die ungesättigten geotechnischen Bodeneigenschaften in situ zu bestimmen.