Verhaltenspsychologisch orientierte Infektionsprävention. Welchen Einfluss hat die subjektive Risikowahrnehmung von Ärzten und Pflegekräften auf ihr infektionspräventives Händehygieneverhalten?

In Deutschland ist die Situation bezüglich der hygienischen Händedesinfektion zur Prävention von Krankenhausinfektionen verbesserungswürdig. Für die Erklärung der sogenannten Non-Compliance (Nichteinhaltung der Händehygiene) gibt es mittlerweile zahlreiche Ansätze. In den letzten Jahren kamen dabei vermehrt psychologische Theorien zur Anwendung. Im Rahmen des Buches geht es darum - auf Basis des sozial-kognitiven Prozessmodelles gesundheitlichen Handelns (Health Action Process Approach, HAPA) - das infektionspräventive Grundverständnis von Ärzten und Pflegekräften zu verstehen. Zudem Erklärungen zu motivationalen und verhaltenspsychologisch relevanten Faktoren des medizinischen Personals zu erlangen und die subjektive Risikowahrnehmung dieser Zielgruppe nachvollziehen zu können.

Dr. Bettina Lutze, M.Sc., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Hygiene / Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Leipzig. Zuvor hat sie als Doktorandin das PSYGIENE-Projekt (Verhaltenspsychologisch optimierte Förderung der hygienischen Händedesinfektion) begleitet und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, Medizinische Hochschule Hannover tätig.