Verhinderung einer Mehrfachhaftung des Kartellanten.

Für einen Kartellanten besteht das Risiko sowohl seinem unmittelbaren als auch dem mittelbaren Abnehmer Ersatz für einen Preisüberhöhungsschaden leisten zu müssen, obwohl der kartellbedingte Preisaufschlag nur bei einem der Abnehmer oder bei beiden in Teilen als Schaden dauerhaft das Vermögen geschmälert haben kann. Die kritische Auseinandersetzung mit der vom Bundesgerichtshof in der Entscheidung >ORWI< zur Verhinderung einer solchen Mehrfachhaftung angeführten Streitverkündung steht im Vordergrund dieser Arbeit. Die Streitverkündungslösung wird sowohl vor dem Hintergrund des vor dem Inkrafttreten der 9. GWB-Novelle geltenden Rechtes als auch unter Berücksichtigung der durch die 9. GWB-Novelle bedingten Änderungen der Gesetzeslage untersucht. Gleichzeitig soll gezeigt werden, dass sich Schwierigkeiten im Bereich des Kartellschadensersatzes vielfach durch den Rückgriff auf das allgemeine Zivil- bzw. Zivilprozessrecht bewältigen lassen.

Hannah-Sophia Visé studied law at the University of Cologne. She passed the First Bar Examination in 2017. Subsequently, she worked as a research assistant at the Institute for Procedural Law and Insolvency Law at the University of Cologne (Prof. Dr. Christoph Thole) while writing her doctoral thesis until 2021. From 2020 to 2022, she completed her legal clerkship in the district of the Higher Regional Court of Cologne which she concluded in November 2022 with the Second State Examination in Law.

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