Verjährung in Theodor Fontanes "Effi Briest". Unzeitgemäßheit als Kritikpunkt
Autor: | Schneider, Elisa-Maria |
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EAN: | 9783346340658 |
Auflage: | 001 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 28 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 22.02.2021 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, wie der Roman "Effi Briest" von Theodor Fontane die Zeit und ihre Strukturen nutzt, um zu verdeutlichen, dass die Figuren in Fontanes Roman in mehreren Aspekten ein unzeitgemäßes Verhalten und Handeln an den Tag legen. Diese Unzeitgemäßheit der Figuren wird mit der Hilfe von Vergehen und Nicht-Vergehen dieser Zeit illustriert. Dabei wird das Nicht-Vergehen, als eine Vergangenheit dargestellt, welche nicht abgeschlossen ist und daher die Gegenwart heimsucht. Das Vergehen der Zeit bezeichnet dagegen eine Gegenwart, die nicht vergehen will. "Effi Briest" - man könnte sagen Theodor Fontanes erfolgreichster Roman. Zweifellos, aber der Bekannteste. Dies ist nicht zuletzt dem Deutschunterricht am Gymnasium verschuldet. Dennoch wirkt dieser Roman Fontanes noch weit über die Schulbänke dieser Welt hinaus. Denn der Roman beinhaltet weitaus mehr als die Geschichte eines Ehebruchs. Ein Ehebruch, der nicht nur von Leidenschaftslosigkeit gekennzeichnet ist, sondern auch aus einer Leidenschaftslosigkeit heraus entsteht, die eng an eine tiefgreifende Langeweile geknüpft ist. Diese Langeweile resultiert daraus, dass die Zeit in Kessin für Effi nicht zu vergehen scheint. Das Vergehen und Nicht-Vergehen der Zeit und der Ereignisse ist ein Thema, das sich maßgeblich durch die Handlung von "Effi Briest" zieht und diese entscheidend beeinflusst. Daher ist "Effi Briest" in vielerlei Hinsicht ein Zeitroman. Preußen wird nicht nur als fin-de-siècle Gesellschaft dargestellt, sondern auch die Zeit an sich wird in ihrer Chronologie so gut skizziert, dass der Leser sie mit Leichtigkeit verfolgen kann. Der Text selbst macht sich die Zeit zu eigen und nutzt diese, um das Vergehen und Nicht-Vergehen der Zeit und der Geschehnisse zu illustrieren. Dabei fungiert der Text selbst als kritisierende Instanz, um das Handeln und Verhalten der Figuren zu kritisieren und um zu zeigen, dass ihre Handlungen in mehreren Aspekten nicht mehr zeitgemäß sind.