Vernachlässigt Governance die Wichtigkeit demokratischer Legitimation?

Essay aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Governance-Begriff hat in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung in der politikwissenschaftlichen Literatur gewonnen, scheint er doch die Wirklichkeit des politischen Handelns der aktuellen Zeit, welche durch kooperativ agierende Staaten geprägt ist, deutlich besser wiederzugeben als der vormals gebrauchte Steuerungsbegriff. Gleichzeitig werden andererseits in Teilen der Literatur undemokratische Mängel der verschiedenen Governance-Modi kritisiert. In der Arbeit soll deshalb untersucht werden, ob Governance die Wichtigkeit demokratischer Legitimation vernachlässigt. Zunächst wird eine kurze Einordnung des Begriffs Governance und der demokratischen Legitimation vorgenommen. Im Anschluss wird die demokratische Legitimation einzelner Governance-Modi beleuchtet und in einem weiteren Abschnitt dargestellt, ob sich diese beeinflussen lässt, um anschließend mit einem Fazit die Fragestellung zu beantworten und einen Ausblick auf künftige Forschungsfragen zu geben.

Florian Hertle studierte Verwaltungsmanagement an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung und beschäftigte sich in dieser Zeit neben beamtenrechtlichen Fragestellungen insbesondere mit dem öffentlichen Recht und den Auswirkungen von Grundrechtseingriffen der Verwaltung für den einzelnen Bürger. Seine Diplomarbeit verfasste er zur Entwicklung der Rechtsgrundlagen für die Terrorismusbekämpfung in Deutschland. Im Anschluss absolvierte er den Masterstudiengang Governance and Public Policy an der Universität Passau mit einem Auslandssemester an der Higher School of Economics in Moskau. Thematisch beschäftigte er sich in diesem Studium mit staatstheoretischen Fragen, dem internationalen Menschenrechtsschutz und der vergleichenden Policy-Analyse. Ein Fokus lag dabei auf der Entwicklung der Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und der Europäischen Union. Seine Masterthesis verfasste er zum NOrm- und Wertexport der EU gegenüber Russland seit Auflösung der Sowjetunion. Aktuell arbeitet er als Referent im Öffentlichen Dienst und beschäftigt sich mit der Krankenhausplanung.