Vernetzte Papiermärkte

Seit dem 14. Jahrhundert nistete sich Papier in Europa in nahezu jede kulturelle Nische ein - nicht nur in Briefen, Rechnungsbüchern, Akten und Publikationen wird dies materiell sichtbar. In Anlehnung an Materialitätsfragen zur historischen Kommunikation interpretiert die Studie die Epoche 'Frühe Neuzeit' (circa 1400-1800) als eine papierne Epoche, in der handgemachtes Papier nicht nur überall benötigt, sondern auch produziert und gehandelt wurde. Mithilfe von wirtschaftssoziologischen, kommunikationshistorischen und buchwissenschaftlichen Ansätzen wird die Materialität und Sozialität eines wirtschaftlichen Aktivitätenbereichs thematisiert, in dem jährlich Abermillionen papierne Waren bewegt, gelagert und verkauft worden sind. Als exemplarischer Einblick in den historischen Papierhandel dienen die Märkte für den Handel mit Papier in Amsterdam.

Daniel Bellingradt (1978) arbeitet seit 2014 als Juniorprofessor für Buchwissenschaft, insbesondere Historische Kommunikationsforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach Studium der Geschichtswissenschaft, Anglistik, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Berlin und Dublin folgte die Promotion in Berlin (2010). Der Mitherausgeber des Jahrbuchs für Kommunikationsgeschichte forscht und lehrt zu Aspekten einer Medien- und Kommunikationsgeschichte der Neuzeit.

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