Verschwörungsglaube und Health Literacy. Warum Menschen auf Verschwörungstheorien vertrauen

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften - Gesundheitspsychologie, Note: 1,1, Hochschule für Gesundheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Glaube an Verschwörungstheorien ist weit verbreitet. Besonders in Krisenzeiten, wie der Verbreitung eines globalen Virus, bedienen sich Menschen dieses Glaubens. Wieso glauben Menschen daran und welche Möglichkeiten bieten sich uns mit Informationen und Ereignissen umzugehen die unsere Gesundheit bedrohen, beziehungsweise betreffen? Diese Arbeit befasst sich mit einer hochaktuellen Thematik und versucht sich dieser unvoreingenommen zu nähern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Anfang des Jahres 2019 eine Liste der zehn größten Risiken für die globale Gesundheit vorgestellt. Neben Luftverschmutzung und Klimawandel zählt die WHO HIV/AIDS zu den Gesundheitsrisiken. Noch immer sterben jährlich ca. eine Millionen Menschen an HIV/AIDS, rund 37 Millionen sind schätzungsweise mit HIV infiziert. Die WHO würdigt einerseits die Erfolge bei der Bekämpfung von HIV. Sie stellt jedoch auch fest, dass die Zahl der Neuerkrankungen trotz der Möglichkeit einer Präexpositionsprophylaxe, immer noch hoch ist. Weiterhin zählt die WHO Impfverweigerung zu den größten Risiken. So ist im Jahr 2018 ein starker Anstieg der Zahl der Maserninfektionen in der EU zu verzeichnen gewesen. Dies wird auf die niedrige Impfrate zurückgeführt. Die Ursachen für die Impfverweigerung werden als komplex dargestellt und mangelndes Vertrauen als einer der Gründe angeführt. Im April 2019 hat die EU-Kommission eine bessere Aufklärung über Impfungen gefordert. Jyrki Katainen, EU-Vizepräsidenten für Beschäftigung, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit, hat in seiner Erklärung Falschinformationen hinsichtlich Impfens den Kampf angesagt. Im Zusammenhang mit Falschinformationen wird der Glaube an Verschwörungstheorien als einer der Verweigerungsgründe diskutiert. Neben anderen Argumenten, drehen sich diese um die Überzeugung, dass die Impfung eher schadet als nützt. Die Pharmaunternehmen seien nicht an der Heilung interessiert sondern an Gewinnmaximierung durch Krankheitsverbreitung. Ebenso werden in der Forschung zur Inanspruchnahme der HIV-Präexpositionsprophylaxe Verschwörungstheorien untersucht.